Artikel aus "Brigitte"

In die Informationstechnologie hinein führen viele Berufswege. Wer will, kann. Und wer kann, kommt weiter. Die amerikanische Variante der Karriere, das "learning by doing", ist im IT-Bereich so weit verbreitet wie in kaum einer anderen Branche. So entstehen Strukturen, die in Zukunft unser gesamtes Berufsleben beeinflussen werden: Projektarbeit statt Festanstellung, Teamwork und Kundenorientierung statt Einzelkämpfer-Mentalität. Ort und Zeit der Berufsausübung werden in modernen Kommunikationsnetzen immer flexibler. Ein Mangel an Verlässlichkeit? Nicht unbedingt.

Dafür bleibt mehr Spielraum für die persönliche Lebensplanung. "Diese neuen Jobs verbinden Technik immer häufiger mit Beratungs- oder Marketing-Aufgaben, mit Dienstleistung und Kundenkontakt", unterstreicht Barbara Schwarze, Leiterin der Koordinierungsstelle der Initiative "Frauen geben Technik neue Impulse" an der FH Bielefeld, "sie werden auch richtig gut bezahlt." Und das schließlich macht die Gestaltung des Privatlebens - kompetente Betreuung für die Kinder, endlich den Sprachkurs (und Shopping) in New York - ebenfalls flexibler. Zwischen 60000 und 70000 Mark liegen die durchschnittlichen Einstiegsgehälter für Fachhochschul- und Hochschulabsolventen. Zur Zeit allerdings ist deutlich mehr drin; der Mangel an Fachkräften macht freigebig. Außerdem kann sich der Verdienst, je nach Größe und Entwicklungsstadium der Firmen, erheblich unterscheiden. Der Deutsche Mulitimedia Verband registrierte beim Jahresgehalt eines Webmasters Unterschiede bis an die 100000 Mark.

Einsteigerinnen haben vor allem in weniger finanzstarken, weil neu gegründeten Unternehmen eine Riesen-Chance, schnell Verantwortung zu übernehmen und mit dem Unternehmen zu wachsen, auch finanziell. Nicht selten liegen bei einer kleinen Mulitmedia-Agentur Projektleitung, grafische Gestaltung und Programmierung in denselben Händen. Der Job ist abwechslungsreich, und es gibt viele Möglichkeiten, sich zu qualifizieren und zu spezialisieren. Und hohe Qualifikation wird wiederum hoch vergütet.

(aus: Brigitte 18/25. 8. 99, S.134) 

 Zweittext